Nur noch vier Bezirke im Bistum?(aus: Schlaglichter Nr.61/03) Chancen für vollständige Besetzung der Ämter undIm Februar 2002 beschloss die Diözesanversammlung die Durchführung eines „Jahr der Bezirke“. Die Erwartungen der Leiterinnen und Leiter an die Bezirke sollten untersucht und nicht zuletzt die Bezirksstruktur gestärkt werden.
Manch einer mag sich vielleicht noch an das Spiel erinnern, mit dem 35 von 41 unserer Siedlungen und Stämme besucht wurden. Den Abschluss sollte das Jahr des Bezirks bei einer „erweiterten Diözesanversammlung“ im Februar 2003 finden. Leider nahmen aber nur sehr wenige Stammesvorstände an dieser DV teil. Dennoch sind die im Rahmen dieses Themas aufgeworfenen Fragen so wichtig, daß Diözesanvorstand und Bezirksleitungen weiter daran gearbeitet haben. Bei der Auswertung des Spiels wurde deutlich, dass die Leiter sich von den Bezirken vor allem Ausbildung, Austausch und nicht zuletzt Spaß wünschen. Oftmals gibt es entsprechende Angebote schon lange. Gleichzeitig war aber gerade in den kleineren Bezirken eine gewisse Frustration spürbar, weil angebotene Veranstaltungen und Treffen immer wieder mangels Teilnehmern ausfallen. Es gibt einiges, was auf und von der Bezirksebene erwartet oder zumindest erhofft wird. Auch unsere Satzung trifft Aussagen darüber, was ein Bezirk leisten soll. Neben Weiterbildung und Öffentlichkeitsarbeit ist hier auch die Vertretung innerhalb des Verbandes aufgeführt. Hinzu kommt, dass das „Gesamtverbandliche Ausbildungskonzept“, das in den Grundzügen bei den letzten beiden Bundesversammlungen auf den Weg gebracht wurde, viele konkrete Aufgaben und Anforderungen im Rahmen der Ausbildung von Gruppenleitern an die Bezirke stellt. Gleichzeitig ist die „Personaldecke“ in unseren fünf Bezirken sehr dünn. In allen Bezirken (bis auf Oberhessen – aber auch dort erst seit der BV im November) sind die Vorstände nicht vollständig besetzt und es gibt nur sehr wenige Stufenreferenten. So herrscht an der Bergstraße seit Herbst letzten Jahres sogar “Komplettvakanz“, während in Offenbach dieser Zustand nach mehr als zwei Jahren mit der Wahl eines “Einzelkämpfers“ zum Bezirksvorsitzenden gerade erst zu Ende ging.
In den Treffen von Diözesan- und Bezirksleitungen wurde überlegt, ob und wie unsere Bezirke den an sie gestellten Anforderungen gerecht werden können. Dabei schien eine Antwort sicher: ganz bestimmt nicht, wenn die Bezirksebene wie oben geschildert zu dünn oder gar nicht besetzt ist. Nach langen Diskussionen in den Treffen der Diözesan- und Bezirksleitungen wurde deshalb ein Vorschlag zur Reform der Bezirke erarbeitet (siehe Karte). Dabei haben unter anderem folgende Überlegungen eine Rolle gespielt: Hauptziel einer Gebietsreform sollte sein, die Bezirke von der Anzahl der Mitglieder und der Stämme her so zu gestalten, dass die Chancen für das Stattfinden von Treffen und die Besetzung vakanter Ämter steigen. Die Bezirke müssen ihre Aufgaben gegenüber den Stämmen und den einzelnen Leitern wirklich wahrnehmen können. Dies bedeutet, dass Bezirke entsprechend groß sein müssen, um arbeitsfähig zu sein. Andererseits sollten sie so klein sein, dass ein regelmäßiger Kontakt untereinander und ein Kennen lernen der anderen Leiter und Leiterinnen im Bezirk möglich ist. Ideal hierfür erschien zunächst eine Anzahl von 3 Bezirken. Unter Berücksichtigung von Fahrtdauer und – strecke hielt man aber den erarbeiteten Vorschlag mit 4 Bezirken für realistischer. Bei der Ziehung der Grenzen wurde versucht, sich an günstigen Verkehrsrouten zu orientieren: nicht immer heißt eine längere Fahrtstrecke auch eine längere Fahrtdauer. Weil klar ist, dass so eine „Gebietsreform“ nur zusammen mit den Stämmen machbar ist, wurden die Stammesvorstände im Spätsommer per Brief über den Stand der Diskussionen informiert und gebeten, den Vorschlag in ihrer Leiterrunde zur Diskussion zu stellen. Weitere Gespräche fanden in StaVo-Treffs bzw. bei Bezirksversammlungen statt. Der StaVo-Treff Oberhessen begrüßte die Tatsache, dass am Problem unterbesetzter Bezirksleitungen gearbeitet wird, zeigte sich anhand des gemachten Vorschlags verständlicherweise jedoch relativ unberührt. Ähnliche Rückmeldungen gab es aus Rheinhessen. Der StaVo-Treff des Bezirks Offenbach stand der vorgeschlagenen Überarbeitung der Bezirksgrenzen positiv gegenüber, solange der Stamm Walldorf anders als in der vorliegenden Karte weiterhin mit Urberach und Dietzenbach zusammenbliebe, da es hier zum Teil gemeinsame Leiterrunden und Sommerlager gibt.
Ähnlich fiel auch das Votum der Bergsträßer Bezirksversammlung aus. Hier konnte man sich jedoch auch noch einige andere Lösungen vorstellen, wie Bezirke geteilt und zusammengelegt werden könnten. Positiv zu vermerken ist, dass allen bisher Beteiligten trotz der entstandenen Unruhe letztendlich klar geworden zu sein scheint, dass an der Struktur der Bezirke in der Diözese Mainz etwas getan werden muss, damit die Bezirke ihren derzeitigen und künftigen Aufgaben nachkommen können. Sicher ist es nicht leicht, sich von zum Teil seit Jahrzehnten bestehenden Grenzen zu trennen. Aber schließlich sind es lediglich „Grenzen“ von denen man sich trennt, und so etwas eröffnet immer auch neue Möglichkeiten. Die gegenwärtige Situation zeigt, dass vielleicht auch mal „alte Zöpfe“ abgeschnitten werden müssen. Sicher wird es noch einige Diskussionen geben, bevor bei der Diözesanversammlung im Februar 2004 die verschiedenen Vorschläge erneut überdacht und schließlich abgestimmt werden. Der Studienteil der Versammlung wird dabei um die Stammesvorstände erweitert werden, damit diese in einem Votum die Interessen Ihrer Stämme vertreten können. Bleibt zu hoffen, dass diesmal mehr Vertreter der Einladung nachkommen, und sich so zusammen mit den Mitgliedern der Diözesanversammlung aktiv der Verantwortung gegenüber allen Gruppierungen unseres Diözesanverbands stellen. Roland Auer, Diözesanvorsitzender Letzte Aktualisierung: 19-04-2005 © DPSG DV Mainz 2016 |