Aus einer Siedlung wird ein Stamm

Für die Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) als Lützelbach war das vergangene Wochenende ein ganz besonderes. Nach drei Jahren Aufbauarbeit wurde die Siedlung St. Bonifatius der DPSG in Lützelbach zum Stamm erhoben. Am Anfang vor drei Jahren stand zunächst die Tatsache, dass sich immer weniger Jugendliche für Kirche interessierten und dass man mit hergebrachten Strukturen dies nicht nachhaltig ändern könnte. So wurde durch Martin Tschurch und Alexander Hohm die Idee einer Pfadfindergruppe geboren.

Von Beginn an stieß die Idee auf reges Interesse bei den Jugendlichen aus Lützelbach und den Nachbargemeinden, so dass die Gruppe schon bald geteilt wurde. Martin Tschurch kümmerte sich um den Bereich Neustadt und Alexander Hohm mit seinem Team um Lützelbach. Als Domizil stellte die katholische Kirche in Lützelbach den Jugendlichen Räume im katholischen Kindergarten zur Verfügung. Allen Skeptikern zum Trotz machten sich die Jugendlichen an die Arbeit und getreu dem Motto des Gründers der weltweiten Pfadfinderbewegung, Lord Robert Baden-Powell: "Diese Erde ein bisschen besser zu verlassen, als er sie bei der Geburt vorgefunden hat", wurde die Pfadfinderidee in die Praxis umgesetzt. Dazu gehören neben dem Mitwirken an kirchlichen Veranstaltungen auch Zeltlager und Jugendherbergsaufenthalte, um die Pfadfinderidee auch in der Gruppe leben zu können. Regelmäßige Gruppenstunden fördern dabei das Wir-Gefühl genauso wie das Tragen des typischen Pfadfinderhemdes, der Kluft. Aber Pfadfinder bedeutet mehr als nur die eigene Gruppe und die eigene Gemeinde.

So fand sich für die neue Gruppe schnell ein Patenstamm, der die Jungen und Mädchen auf ihrem Weg als Pfadfinder begleitete, ihnen Hilfe und Ratschläge gab. In ihrem Rechenschaftsbericht anlässlich der Stammesvollversammlung zur Erhebung zum Stamm St. Bonifazius am Samstag (5.) gaben die verantwortlichen Stufenleiter einen eindrucksvollen Rückblick auf die bisherige Arbeit.

Dazu gehörte die Durchführung der Sternsingeraktionen genauso wie die Teilnahme an der Aktion Friedenslicht von Bethlehem oder das Himmeltragen an Fronleichnam sowie die Gestaltung eines Familiengottesdienstes zum Muttertag und einer Spielstraße am Pfarrfest. Bei der anschließenden Wahl zum neuen Stammesvorstand wurden Alexander Hohm, Frank Wissel und Diakon Frank Wunderlich einstimmig durch die Delegierten der Stufenvertretungen gewählt.

Nach der Wahl gratulierten der DPSG-Patenstamm aus Münster sowie die Nachbarsiedlung St. Nikolaus aus Vielbrunn dem neuen Stammesvorstand ganz herzlich, verbunden mit den besten Wünschen auch zukünftig immer den rechten Pfad zu finden.