Am Ende des Gottesdienstes in der Mainzer Seminarkirche brannten rund 500 Kerzen, die anschließend erst durch die Mainzer Innenstadt und dann ins ganze Bistum getragen wurden. Alle angezündet am Friedenslicht aus Bethlehem, das Pfadfinder am 11. Dezember nach Mainz gebracht hatten. Schwerpunktthema ist dieses Jahr Kinderarmut in Deutschland.
Friedensträger werden
„Ihr seid jetzt Träger des Lichts“, sagte Pfarrer Bernd Eichler, Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). „Werdet vom Licht- zum Friedensträger“, forderte er die Gottesdienstbesucher auf, das Licht nicht nur in Form einer Kerze sondern mit dem ganzen Herzen weiter zu tragen.
Anschließend gingen die rund 500 "Lichtträger" zum Mainzer Leichhof zu einer nachdenklichen Bilderprojektion. Jedes siebte Kind in Deutschland lebe unter der Armutsgrenze, wiesen die Veranstalter auf das Problem Kinderarmut hin. Kinderarmut bedeute für die Betroffenen schlechtere Gesundheit, Ernährung und Bildung. „Als Jugendverbände rufen wir zum Umdenken auf, das Friedenslicht soll uns Mut machen für Veränderungen“, so Diözesankurat Eichler.
Zur Aussendungsfeier mit Weihbischof Neymeyr und Jugendseelsorger Markus W. Konrad hatten die DPSG, der Mädchen- und Frauenverband PSG und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz eingeladen. Musik machte die Sacropop-Band Zeitfarben aus Wiesbaden.
Flamme für Kardinal Lehmann und das ganze Kabinett
Die Diözesanvorstände der DPSG und PSG werden die Flamme an Bischof Karl Kardinal Lehmann, Ministerpräsident Kurt Beck (19.12.) und das gesamte rheinland-pfälzische Kabinett weiterreichen. Auch den Mitarbeitern der "Mainzer Tafel" in der Zwerchallee werden sie das Licht übergeben (14.12.).
Viele Pfadfindergruppen machen in den nächsten Tagen eigene Veranstaltungen und tragen das Licht weiter: In Gemeinden, Kirchen, Familien, Einkaufszentren, bei Politikern wird es leuchten. An Heiligabend soll das Friedenssymbol in vielen Häusern brennen.
Hintergrund: Aktion Friedenslicht aus Bethlehem
Seit 1994 beteiligen sich deutsche Pfadfinder an der Aktion Friedenslicht, die ursprünglich auf eine österreichische Initiative zurückgeht. In der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem wird das Licht entzündet und anschließend nach Wien transportiert. Von dort hatten es Sarah Schmidtke, Leonie Just und Ava Zistler von der PSG nach Mainz gebracht und feierlich in die Seminarkirche getragen.
Weitere Informationen über das Friedenslicht gibt es im Diözesanbüro von PSG und DPSG unter Tel. 0 61 31-25 36 29. Das Friedenslicht kann in der Kapelle des Jugendhauses Don Bosco (Am Fort Gonsenheim 54) oder beim Kirchenladen "Kirche am Markt" (Mainzer Dom) abgeholt werden.